Das Damoklesschwert – eine Legende, die bis heute gültig ist

Das Damoklesschwert – eine Legende, die bis heute gültig ist
Über seiner Kehle baumelte eine Schwertklinge, die Damokles zunächst nicht bemerkt hatte. Aber als er sie sah, wurde ihm plötzlich klar, dass er den umgebenden Wohlstand nicht genießen konnte. Das Essen in seinem Mund wurde bitter und die Bilder an den Wänden verwandelten sich in unangenehme Formen. Anstatt die Gaben des Monarchen achtlos zu genießen, wollte er plötzlich so weit wie möglich von dem Palast entfernt sein. Aus diesem Grund erhielt das Gefühl, wenn man sich in Gefahr befindet und daher nicht freuen kann, den Namen Damoklesschwert. Dabei sollten wir es eher das Schwert des Dionysos nennen. Warum ist das so und wie hat alles geendet?

Den Begriff Damoklesschwert würde man in Waffenkammern, Kriegskunst-Büchern und ähnlichen Quellen vergeblich suchen. Eigentlich spielt es keine Rolle, wie die berühmte Waffe tatsächlich aussah. Der Name ist an erster Stelle mit einem bekannten Idiom verbunden, das seinen Platz als Vergleichsausdruck in dem Wörterbuch fand. Es ist jedoch falsch benannt.

Dionysos wurde von seinen eigenen Töchtern rasiert, anderen Menschen vertraute er nicht

Im vierten Jahrhundert v. Chr. lebte der Syrakus-Militärführer Dionysos I. Man kennt ihn als einen Despoten und Tyrannen. Seine Macht stützte sich hauptsächlich auf seine angeheuerte Armee. Er lebte im Luxus, doch er war beunruhigt über eine Sache, die ihn wach hielt. Er konnte die Angst um sein Leben nicht loswerden. Er vermutete, dass er im Fall einer Empörung für seine grausame Herrschaft mit seinem Leben büßen konnte. Er lebte also in einem pompösen Herrenhaus mit gutem Essen, wunderschöner Kunst und anderen Annehmlichkeiten, aber trotzdem konnte er sich nicht glücklich fühlen. Umgeben von seinen Leibwächtern lebte er wie im Gefängnis.

Er wurde paranoid. Er würde seine Kehle niemals einem Friseur anvertrauen. Als seine Töchter aufwuchsen, mussten sie ihrem Vater seine Haare schneiden und ihn rasieren, obwohl eine solche Tätigkeit sicherlich nicht den königlichen Töchtern gehörte. Aber Dionysos war so misstrauisch, dass er sein eigenes Leben keinem anderen anvertrauen würde. Aber im Laufe der Zeit begann der Herrscher sogar seine Töchter zu fürchten. Er versteckte alle Scheren und Messer vor ihnen, damit sie sie nicht als tödliches Werkzeug benutzen konnten. Trotzdem mussten die Mädchen ihrem Vater seine Haare schneiden – sie wärmten Nussschalen auf und verbrannten so seine Haare und seinen Bart.

Ein speziell angepasstes Bett für den paranoiden König

Weil er so besorgt um sein Leben war, hatte er ein spezielles Schlafzimmer mit einem seltsamen Bett. Es war von einem breiten Schutzgraben umgeben. Über den Graben wurde eine Holzbrücke gelegt, die vom Raum zur Tür führte. Wenn der König die Schlafzimmertür schloss, genügte es, die Brücke zurückzudrehen, und niemand konnte sein Bett lautlos erreichen.

Die übervorsichtige Angst erlaubte ihm nicht einmal, seinen eigenen Palast zu verlassen. Wenn er mit Leuten reden wollte, kündigte er alles von einem hohen Turm an.

Damokles erlebte die Paranoia des Königs hautnah

Eines Tages sprach der König mit seinen Höflingen. Wie immer lobten sie ihn, wobei der Beifall von Damokles zu den besten gehörte. Er behauptete, dass sicherlich niemand glücklicher als der Herrscher selbst ist. Dionysos wollte nicht lügen oder seine ewige Angst erklären. Deshalb bot er Damokles an, das Glück des Königs selbst zu probieren.

Damokles freute sich darauf, zumindest für eine Weile das Glück des Königs zu erleben. Natürlich erfüllte Dionysos seinen Wunsch sofort, aber insgeheim hatte er vor, Damokles zurechtzuweisen und ihm zu zeigen, wie seine Situation von der anderen Seite aussieht. Er befahl Damokles daher, sich auf eine goldene Liege zu setzen, die mit einem schönen Teppich aus Kunstwerken bedeckt war. Dann wurden mehrere luxuriöse Tische herumgestellt. Auf die Tische schien teures Besteck aus Gold und Silber. Dann befahl er schönen jungen Männern und Mädchen, sich Damokles zu nähern und sehr aufmerksam zu sein. Ihre Aufgabe war es, jeden Wunsch des Höflings zu erfüllen.

Es sah wie ein Märchen aus. Die ganze Halle war von einem berauschenden Geruch erfüllt. Gutes Essen schien nie nachzulassen, die Kellner trugen immer mehr köstliche Leckereien, und der Höfling genoss jeden Schluck des Machtgefühls, das der König ihm verlieh. Damokles lächelte in alle Richtungen und war äußerst zufrieden. Immerhin hatte er alles zur Hand, woran er sich erinnern konnte. Deshalb fühlte er sich überglücklich.

Dann seilte der Herrscher ein scharfes Schwert von der Decke ab, und zwar an einem dünnen Rosshaar. Das Schwert zielte auf Damokles' Kopf. Am Anfang bemerkte der Höfling keine Waffe und er setzte fort, die Gelegenheit, die er dank seiner schmeichelhaften Rede erhielt, weiter zu genießen. Aber dann bemerkte er endlich das Schwert, das direkt über seinem Kopf hing. Aus Angst allein sah er plötzlich keine Schönheit, Fülle und Belustigung mehr. Er gab sofort seine Position und Beförderung auf. In diesem Moment wollte er sich nur so weit wie möglich von dem König entfernen.

Die Angst, die einen Menschen vor dem Vergnügen lähmt, wird seitdem als Damoklesschwert bezeichnet.

Wie sah das Damoklesschwert aus?

Jeder Tyrann oder Diktator hat Angst vor Tod und Verrat, aber diese Angst kann auch gewöhnliche Menschen quälen. Metaphorisch kann man sagen, dass je stärker die Reue des Menschen ist, desto dünner das Rosshaar, an dem das imaginäre Schwert hängt. In welchem Maße soll diese Idee unsere Leben beeinflussen?

Wir kennen die wahre Form des Damoklesschwerts immer noch nicht. Es handelt sich nicht um die Klinge selbst, aber Historiker sind sich einig, dass es wahrscheinlich um eine ziemlich verbreitete Art von dem griechischen Schwert ging. Im Gegensatz zu anderen Schwertern hatte es jedoch die Eigenschaft zu hängen, daher musste das Kreuz entsprechend angepasst werden.

Empfohlene Produkte

Kommentare

  • Dieser Artikel wurde noch nicht kommentiert. Seien Sie der Erste, der einen Kommentar abgibt!
Kommentar schreiben
Komentář