Ritter, die Geschichte schrieben. Templer damals und heute

Ritter, die Geschichte schrieben. Templer damals und heute

Der Templerorden, entstanden nach dem Ersten Kreuzzug, gehörte zu den einflussreichsten und reichsten Organisationen des Mittelalters. Seine Geschichte war Quelle faszinierender Legenden und Mythen, durch die die Templer eine unauslöschliche Spur in der Geschichte Europas hinterließen. Wie sah das Leben der Templer aus – und in welchen Formen überdauert ihr Vermächtnis bis heute?

Aufstieg und Fall der Templer (kurze Zeitleiste)

Über die Geschichte der Templer haben wir bereits in einem früheren Artikel berichtet. Lassen wir uns wenigstens an die wichtigsten Momente der Ordensgeschichte erinnern, die bis heute von vielen Geheimnissen umgeben sind. 

  • Geheimnisvolle Anfänge: Der Orden wurde um das Jahr 1119 in Jerusalem gegründet. An der Gründung waren insgesamt neun Ritter beteiligt. Über die meisten von ihnen wissen wir jedoch fast nichts.
  • Ursprünglicher Zweck: Zunächst beschützten die Templer Pilger auf dem Weg ins Heilige Land. Allmählich wurden sie jedoch zu einer Organisation, die feindliche Heere und europäische Herrscher einschüchterte.
  • Auf dem Vormarsch: Papst Innozenz II. (?–1143) erließ 1139 ein Dekret, das den Templern bedeutende Privilegien sicherte: Sie mussten keinen Zehnten zahlen. Ebenso mussten sie die bei Kämpfen gegen Muslime erbeutete Kriegsbeute nicht teilen.
  • Ausweitung des Einflusses: Mit wachsender Macht im 12. und 13. Jahrhundert begann der Orden, seine Stützpunkte in ganz Europa zu errichten – bedeutende Provinzen befanden sich in England, Portugal oder Frankreich. In die böhmischen Länder kamen die Templer vermutlich um das Jahr 1230.
  • Harter Fall:Die Templer wurden dem französischen König Philipp IV., dem Schönen (1286–1314), zum Dorn im Auge. Er war ihnen eine gewaltige Geldsumme schuldig und beschloss daher, den Orden zu zerstören. Dem Druck des verschuldeten Königs gab Papst Clemens V. (1264–1314) nach, der den Templerorden 1312 mit einer päpstlichen Bulle auflöste.

Leben der Templer – Tagesablauf und Ordensregeln

Der Templerorden galt zu seiner Zeit als eine der mächtigsten Organisationen auf dem europäischen Kontinent. Das verdankte er auch den strengen Regeln, an die seine Mitglieder gebunden waren.

  • Die Templer hielten sich an die sogenannten Regeln, deren Entstehung einige Fachleute Bernard von Clairvaux (ca. 1090–1153) zuschreiben. Die Regeln enthielten Gelübde der Armut, Keuschheit und Gehorsam, zu denen sich alle Mitglieder des Ordens verpflichten mussten.
  • Das Leben eines Templerbruders kombinierte militärischen Dienst und Gebete. Zu den täglichen Gewohnheiten gehörten gemeinsames Essen, Pflege der Ausrüstung oder landwirtschaftliche Arbeiten.
  • Großer Wert wurde von den Templern auf richtige Ernährung gelegt. Ihre Vertreter setzten einen maßvolleren Fleischkonsum durch – ausgenommen Fisch. Dreimal pro Woche aßen sie Gemüse und tranken zu den Mahlzeiten Saft aus bitteren Orangen. Italienische Wissenschaftler stellten vor einigen Jahren fest, dass die Templer dank ihrer Ernährung wesentlich älter wurden als ihre Zeitgenossen.

Struktur und Hierarchie des Ordens

Mit wachsender Macht dehnte sich die Tätigkeit des Ordens weit über die Grenzen des Heiligen Landes aus. Eine so umfangreiche Organisation erforderte auch eine strukturierte Gliederung.

An der Spitze des Ordens stand der Großmeister (Grandmaster). Die übrigen Mitglieder des Ordens teilten sich in drei Gruppen:

  1. Ritterbrüder – rekrutiert aus dem Adel. Sie trugen einen weißen Mantel mit dem Symbol des roten Kreuzes.    
  2. Dienende Brüder (Sergeanten) – rekrutiert aus niederen sozialen Schichten. Sie dienten im Orden als Handwerker oder Waffenträger.
  3. Geweihte Priester (Kapläne) – geistliche Angehörige des Templerordens.

Territorial war der Orden in Provinzen unterteilt, die jeweils von einem Groß Präzeptor geleitet wurden – allein in Europa gab es 20 dieser Provinzen.

Die Provinzen wurden weiter in sogenannte Komtur-Bezirke (Komtureien oder Kommenden) unterteilt, die von einem Komtur verwaltet wurden. Jede Komturei bestand aus einem klösterlichen Teil (Kirche, Kapitelsaal, Refektorium) und einem militärischen Teil (Befestigungen).

Zum Orden gehörten zudem ein Hospital oder verschiedene wirtschaftliche Gebäude. Die Templer besaßen Felder, Weinberge und weitere Immobilien – ein durchdachtes wirtschaftliches Netzwerk ermöglichte ihnen die Finanzierung kostspieliger militärischer Unternehmungen.

Interessantes über die Templer: Mythen und Realität

Die Existenz des Templerordens ist von zahlreichen Legenden umwoben, die sowohl zeitgenössische Fans des Mittelalters als auch ihre Vorgänger faszinieren.

Was wurde alles über die Templer erzählt?

1. Templer und das Turiner Grabtuch

Eine interessante Hypothese stellte 2009 die Historikerin Barbara Frale auf. Auf der Grundlage der Analyse historischer Quellen kam sie zu der Idee, dass die Templer das Turiner Grabtuch verehrten – und nicht ein anderes, zweifelhaftes Götzenbild, wie ihnen früher vorgeworfen wurde.

WUSSTEST DU, DASS… dieselbe Historikerin in der Vergangenheit noch einen weiteren sensationellen Fund gemacht hat? Während ihrer Forschungen in den Vatikanischen Archiven entdeckte sie nämlich das sogenannte Chinon-Pergament. Am Ende der Urkunde ist die päpstliche Begnadigung und die Aufhebung der Anklage wegen Ketzerei für die Mitglieder des Templerordens enthalten.

2. Templer und Baphomet

Schon im 14. Jahrhundert wird Baphomet in Quellen erwähnt. Es soll sich um eine dämonische Gestalt gehandelt haben, die die Mitglieder des Ordens während ihrer Zeremonien verehrten.

Woher der Name Baphomet stammt und was er genau bezeichnete, ist bis heute nicht geklärt. Die Ordensmitglieder wurden jedoch beschuldigt, ihn zu verehren – dies sollte ein weiterer Vorwand für die Auflösung des Ordens sein.

3. Templer und der Heilige Gral

Einer weiteren Legende zufolge bewachten die Templer den Heiligen Gral, den sie in den Trümmern des Tempels Salomos gefunden haben sollen. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine Unwahrheit, dennoch gibt es eine Verbindung zwischen den Templern und dem Gral.

Laut verfügbaren Informationen führten die Templer am Gründonnerstag den sogenannten Kult der Passion Christi durch. Während der Zeremonie empfingen sie als Eucharistie nur Wein, den sie aus einem Kelch tranken, der an den Gral erinnerte.

Templer in Europa

Der Templerorden hinterließ in ganz Europa beeindruckende Spuren. Von Frankreich bis auf die Iberische Halbinsel errichteten die Ritter zahlreiche Burgen, Kommenden und Festungen, die als militärische Stützpunkte und wirtschaftliche Zentren dienten.

  • In Frankreich befand sich im Pariser Tempelviertel das europäische Hauptquartier des Ordens.
  • In Spanien zählt ählt die gewaltige Burg Ponferrada zu den bekanntesten Templerfestungen.
  • In Portugal war das Kloster von Tomar ein wichtiges Machtzentrum, das später zum Sitz des Nachfolgeordens – des Christusordens – wurde.
  • Auch im heutigen Tschechien gab es einige Kommenden, etwa in Čejkovice, wo sich die Templer um 1230 niederließen. Dort gehörten große Weinkeller zu ihrem Besitz, die zu den größten im damaligen Königreich Böhmen zählten.

Das Phänomen der Templer in der heutigen Kultur

Die geheimnisvolle Geschichte der Templer zieht bis heute Aufmerksamkeit auf sich. Dem Bild der Templer begegnet man in Büchern, Filmen und Computerspielen.

  1. Templer in Büchern – in den letzten Jahren erregten besonders die Bücher von Dan Brown große Aufmerksamkeit, der in seinen Werken „Sakrileg“ oder „Das verlorene Symbol“ den Templerorden (nicht nur) ausführlich beschreibt.
  2. Templer im Film – es gibt zahlreiche Dokumentationen und historische Filme, die versuchen, die Geheimnisse rund um die Geschichte des Ordens zu klären – zum Beispiel den Verlust des Templerschatzes.
  3. Templer in Computerspielen – zu den bekanntesten Werken der letzten Jahre gehört die RPG-Serie Assassin’s Creed, die die Templer als einen Orden darstellt, der die Herrschaft über die Menschheit anstrebt.
  4. Templer im Vereinsleben – in der modernen Zeit entstanden zahlreiche Gruppen und Vereinigungen, die sich auf die Templertraditionen berufen. Ein Beispiel ist die christliche Gemeinschaft Temple Society, die 1861 in Deutschland gegründet wurde.

WUSSTEST DU, DASS… der amerikanische Schriftsteller Dan Brown im September 2025 ein neues Buch veröffentlicht hat, dessen Handlung dieses Mal vor der Kulisse von Prag spielt? Der mehr als sechshundertseitige Roman mit dem Titel „Das Geheimnis aller Geheimnisse“ erzielte sofort große Aufmerksamkeit und wird laut einigen Beobachtern das Buch des Jahres sein.

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