Finnenmesser

Finnenmesser
Finnland ist eine Messerschmiedegroßmacht, die auf ihre kleinen Familienfirmen stolz sein kann. Messer gehören hier untrennbar zum kulturellen Nationalerbe. Die Finnenmesser begleiten Lappen und andere Nordländer treu länger als zwei Jahrhunderte. Menschen in der wüsten Landschaft tragen das Messer bei sich noch heute

Was ist ein Finnenmesser?

Finnenmesser werden manchmal auch Waldmesser genannt. Ursprüngliche Messer, konkret ihre Handgriffe, sind aus Naturmaterialien hergestellt worden: vor allem aus dem Birkenholz oder aus dem Rentiergeweih. Heute werden moderne Materialien und Technologien verwendet. Deshalb ist das Messer nicht durch sein Material, sondern durch seine Form charakteristisch. Der Handgriff ist gewöhnlich breiter als die Klinge: diese ist von 8 bis 15 Zentimeter lang, maximal 3 Milimeter stark und höchst 2 Zentimeter breit. Sie wird mit dem Dorn befestigt. Der Dorn gibt dem Messer eine große Stabilität. Für die Klinge werden solche Stahlsorten gewählt, die leicht geschliffen werden können. Die Handgriffe sind ab und zu dekoriert oder geschnitzt. Einfache Formen überwiegen doch und werden auch bevorzugt. Das Messer ist fest, aber ziemlich leicht.

Finnenmesser sind im 20. Jahrhundert, namentlich zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg, verbreitet worden. Aus Europa sind sie nach Amerika gelangen.

Sorten der Finnenmesser und ihre Funktion

Nordeuropäische Länder, die von der See umgegeben sind, haben eine lange Fischertradition. Auch wegen der Fischerarbeit haben die Nordländer gute Messer gebraucht. Dank ihnen haben sie in den unwirtlichen Bedingungen überleben können. Der Stachel hat ihnen Leben gerettet, falls sie auf dem Eis eingesunken sind. Man unterscheidet zwei Messersorten: Puukko und Leuku.

  • Puukko hat eine kürzere Klinge (maximal 15 Zentimeter). Seine Bezeichnung kommt vom Verb puukotta, was bedeutet mit dem Messer stechen. Gerade dieser Typ hat hauptsächlich als Fischer- und Jagdmesser gedient.
  • Leuku hat eine andere Bestimmung: Zerlegen von Rentierfleisch. Aus diesem Grund ist seine Klinge länger. Man kann Leuku doch auch als Machete verwendern und verkümmerte Bäume in der Tundra mit ihr hauen.

Finnenmesser kann man in jedem skandinavischen Geschäft kaufen. Heute kann es jeder Naturliebhaber, Wanderer und Reisender benützen und schätzen. Sogar Holzschnitzer haben an Finnenmessern Gefallen gefunden. Einige Messer sind speziell für die Damen bestimmt: ihre Handgriffe sind der Frauenhand angepasst. Heute werden sie nicht nur in Finnland, sondern auch in Schweden oder Norwegen hergestellt. In Finnland lebt die Tradition der Waldmesser in der Stadt Kauhava und in Rovaniemi, das sich am Polarkreis befindet. Manche Leute können ihr Messer auch selbst erzeugen. Sammler besitzen große Kollektionen der Finnenmesser, die zu jeder bedeutungsvollen Gelegenheit produziert werden. Eine Kollektion ist zum Beispiel im Jahre 1994 für die Olympischen Spiele in Lillehammer angefertigt worden.

Messerscheide

Finnenmesser werden von Scheiden geschützt. Auch diese werden aus Naturmaterialien produziert: aus dem Rentiergeweih, Holz, Leder oder aus der Birkenrinde. Verschieden geformte Scheiden bedecken nicht nur die Klinge, sondern auch (mindestens teilweise) den Handgriff. Die Scheide sieht wie ein Köcher aus und wird jedem Messer nach Maß angefertigt. Messer mit der Scheide schaffen so eine untrennbare Einheit. Die Scheide kann man zum Gürtel befestigen.

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