Die Axt im Laufe der Geschichte: Von Werkzeug zur Waffe

Die Axt gehört zu den Ur-Erfindungen der Menschheit. Was als grober Stein zum Hacken begann, wurde über Jahrtausende zur eleganten, beeindruckenden Waffe. Aber was unterscheidet moderne Äxte von ihren uralten Vorfahren? Und warum sind sie heute noch immer beliebt – nicht nur bei Holzfällern?
Inhaltsverzeichnis
Die fast vergessene Geschichte der Axt
Die allerersten Äxte gab’s vermutlich schon vor 1,5 bis 2 Millionen Jahren. Archäologische Funde in der Olduvai-Schlucht - auch bekannt als „Wiege der Menschheit“ - geben uns spannende Hinweise darauf.
Mit unseren heutigen Äxten hatten diese Werkzeuge allerdings wenig gemeinsam: Es waren eher einfache Steinwerkzeuge, mit denen unsere Vorfahren Tiere zerlegt oder Materialien bearbeitet haben.
Erst so um 8000 v. Chr. tauchten dann die sogenannten Streitäxte auf, die unseren Äxten etwas ähnlicher waren. Zweitausend Jahre später fügten die Menschen der Axt das inzwischenunverzichtbare Beil hinzu.
WUSSTEST DU, DASS... eine Axt damals richtig teuer war? Eine alte tschechische Kinderliedzeile bringt’s ziemlich gut auf den Punkt: „Die Axt für zwei Gulden, der Stiel für einen Taler.“ Im Mittelalter war eine Axt eher ein Luxusgut – nur wohlhabendere Leute konnten sie sich leisten.
Mit der Zeit ersetzte man Stein erst durch Bronze, dann durch Eisen – und plötzlich waren Äxte stabiler, schärfer und hielten länger.
Axt als Werkzeug, Waffe und Kultobjekt
Kaum überraschend: Was früher zum Zerlegen von Wild oder Bearbeiten von Holz diente, wurde im Neolithikum endgültig auch zur Waffe.
Ein gutes Beispiel: Archäologen haben rund 3000 Äxte entdeckt, die der sogenannten „Streitaxt-Kultur“ zugerechnet werden (etwa 2800 v. Chr.). Diese Äxte waren nicht nur für den Kampf gedacht – sie hatten wahrscheinlich auch eine rituelle Bedeutung.
Die legendäre Wikingeraxt, die zum Symbol für die Kriegskunst der Nordmänner wurde, ist wahrscheinlich in diesem Gebiet entstanden.
Gerade die Wikinger (aber auch einige slawische Stämme) setzten im Mittelalter stark auf Kriegsäxte. Im Vergleich zu den damaligen Schwertern waren Kriegsäxte einfacher herzustellen, und im Nahkampf konnten sie selbst Leder- oder leichtere Kettenrüstungen problemlos durchschlagen.
WUSSTEST DU, DASS… Einer der ältesten bekannten Axtfunde stammt vom berühmten „Mann aus dem Eis“ - Ötzi! Sein Körper wurde 1991 in einem Gletscher in den Alpen entdeckt – und bei ihm eine kupferne Axt, die bis heute zu den am besten erhaltenen ihrer Art gehört.
Die wichtigsten Axt-Typen
Auch heute gibt es viele verschiedene Arten von Äxten, je nach Verwendungszweck und Bauweise. Zu den bekanntesten gehören:
- Spaltaxt - für die Spaltung von Holz. Die beste Spaltaxt hat eine speziell geformte Klinge und ein Gewicht, das perfekt aufs effiziente Spalten abgestimmt ist.
- Streitaxt - oft eine zweischneidige Axt, die vor allem von Kriegern im Mittelalter verwendet wurde.
- Tomahawk-Axt - eine kleine Einhand-Axt, die von den nordamerikanischen Indianern stammt. Heute wird sie beim Camping oder Outdoor-Abenteuern genutzt.
- Bushcraft-Axt – eine robuste, geschmiedete Axt für Camper und Outdoor-Fans, die größere Holzscheite fürs Feuer spalten müssen.
- Zimmermannsaxt - speziell entwickelt für Zimmerleute und präzise Holzarbeiten.
- Campingaxt – eine kleine und handliche Axt, ideal für den Einsatz beim Campen und Wandern.
- Wurfaxt – eine gut ausbalancierte Waffe, die vor allem bei sportlichen Wettkämpfen eingesetzt wird.
- Spalthammer – eine schwere Axt, die mühelos größere Holzstücke spaltet. Sie hat einen längeren Stiel (ab etwa 80 cm).
WUSSTEST DU, DASS… Nach Wikipedia hat das Wort „Axt“ hat eine richtig alte Geschichte – es geht über das mittelhochdeutsche „ackes“ zurück auf ein urgermanisches Wort, das mit dem englischen „axe“ und dem nordischen „øx“ verwandt ist. Manche glauben sogar, es stammt von einem uralten Wort für „scharf“ – passt, oder?
Woraus besteht eine Axt?
Egal ob kleine Spaltaxt oder eine riesige Wikingeraxt aus alten Zeiten – jede Axt besteht aus denselben Grundteilen:
- Kopf – der Metallteil mit dem Axtblatt. Ein gut geschmiedeter Axtkopf konnte nicht nur dicke Holzstücke, sondern auch Schädel problemlos spalten – ja, damals ging's nicht nur ums Holz.
- Schneide (Klinge) – die geschärfte Vorderkante des Axtkopfes. Sie kann gerade, leicht gebogen oder unten etwas verlängert sein (wie bei der Wikinger-Bartaxt).
- Auge – die Aussparung im Axtkopf, durch die der Stiel geführt wird.
- Stiel – traditionell aus Eschen- oder Walnussholz gefertigt.
- Knauf – die Verdickung am Ende des Stiels, die für einen besseren Grip sorgt.
Ein detailliertes Bild mit allen Teilen findest du unten.
Axtaufbau
- Auge
- Zehe
- Schneide / Klinge
- Bart
- Ferse
- Bauch
- Stiel
- Knauf
- Gripp
- Schulter
- Nacken
- Axtkopf
Bereit für Schlacht oder Wettkampf?
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Sobald du deine Axt in der Hand hältst, wirst du zum Krieger, und bereit, dich wie ein Sturm durch feindliche Reihen zu schlagen.
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