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Wikinger - Waffen und Rüstungen

Vikingové

Zu der Zeit, als die ersten Staatsgebilde auf unserem Territorium gegründet wurden, durchlebte Europa schwierige Zeiten. Die iberische Halbinsel wurde von den Muslimen beherrscht, und aus den östlichen Steppen strömten verschiedene Nomadenvölker heran. Zu allem Übel tauchten im 9. Jahrhundert die Wikinger, die feindlichen Einbrecher aus dem Norden, auf. In unserer dreiteiligen Miniserie erfahren Sie mehr über die Waffen und Bräuche dieser Krieger sowie über ihre gefährlichsten Feinde.

Die Ursprünge der Wikinger

Ab dem 8. Jahrhundert n. Chr. befand sich die skandinavische Gesellschaft in einem tief greifenden Wandel: Das alte Clansystem zerfiel und kurzlebige Staatsformationen bildeten sich heraus. Die bevölkerungsreichen, aber wenig fruchtbaren Küstengebiete des heutigen Dänemark, Norwegen und Schweden konnten nicht die gesamte Bevölkerung ernähren.

Daher begannen einige Mitglieder des Familienadels, die zu Hause keine Anstellung finden konnten, Kriegergruppen um sich zu versammeln, mit denen sie in ferne, fremde Länder reisten. Zu diesem Zweck benutzten sie Langschiffe (langskip) - lange, schlanke Ruderschiffe mit einem Mast mit einem großen rechteckigen Segel. Diese Seefahrervölker wurden von Häuptlingen regiert, die sich im 6. und 7. Jahrhundert zusammen mit ihren Schiffen und Rüstungen begraben ließen.Dies gibt uns einen Einblick in ihre Lebens- und Kampfweise.

Wikingerführer
Autor von Aquarell: Edgar Pachta

Räuber aus dem Norden

Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die nordischen Krieger körperlich sehr fit waren, im Durchschnitt 170 cm groß - bis zu 10 cm größer als der mittelalterliche Durchschnitt. Das Ideal des Wikingerkriegers wird durch die Figuren der Sagas verkörpert. Ein Krieger musste ein hervorragender Soldat sein, immer zu Heldentaten bereit sein und über Mut und körperliche Stärke verfügen.

Die Wikinger waren aber nicht nur Krieger. Wenn sie nicht kämpften, waren sie Handwerker, Jäger, Bauern und Händler. Wenn es jedoch nötig war, verwandelten sich diese Kaufleute in rücksichtslose Plünderer, die zahllose Raubzüge entlang der gesamten europäischen Nordküste, nach Frankreich, zum Schwarzen Meer und sogar bis an die Küsten Nordamerikas unternahmen.

Dem Wikinger war es nicht einmal erlaubt, sich aus der tödlichen Gefahr zurückzuziehen. Nach seinem Heldentod wurde er in den großen Festsaal Walhalla gebracht - ein Ruheort für die tapfere Kämpfer, wo sie sich vergnügen bei Bier und Met, welches ihnen hübsche Walküren reichen.

Bei weitem die am meisten gefürchteten Krieger in einer Wikingerarmee waren die Berserker - oder Bersergsgangr - die in einer Art psychopatischen Trance in die Schlacht zogen.In dieser Ekstase, die wahrscheinlich durch den Verzehr von Giftpilzen hervorgerufen wurde, knabberten sie ungeduldig an den Rändern ihrer Schilde, heulten bedrohlich und rollten mit den Augen. Eine übermenschliche Kraft soll in sie eintreten, die ihnen vom obersten Gott Odin verliehen wurde.

Sammlerfigur eines Wikinger-Kriegers mit typischer Rüstung
Quelle: Edgar Pachtas Archiv

Wikingerschwerter

Die Hauptwaffe der nordischen Krieger von 9. - 11. Jahrhunderts war das auf älteren keltisch-germanischen Typen basierende Kavallerieschwert. Die Handwerker in Skandinavien, Dänemark und England wussten schon immer, wie man hochwertige Werkzeuge, Waffen und Schmuck herstellt. Die Perfektion der Wikingerwaffen ist das Ergebnis mehrerer Faktoren: des Handels mit dem Orient, der Verfügbarkeit von hochwertigem Metall, und einer langen Tradition des Schmiedehandwerks.

Die Handwerker der Wikinger konnten die Nachfrage nach Schwertern jedoch nicht in ausreichender Menge befriedigen, und so wurden oft nur Klingen aus dem fränkischen Raum in die nordischen Länder importiert, die dann mit Griffen versehen wurden. So finden wir in Skandinavien aus fränkischen Werkstätten importierte Wikingerschwerter, die über zweihundert Jahre mit den Namen ihrer Hersteller (Ulfberth, Banto) gekennzeichnet waren.

Wikingerschwert Baldur

Außerdem kannten die germanischen Schwertmacher den orientalischen Damaszener Stahl und konnten ihn imitieren, indem sie Drähte unterschiedlicher Dicke um den Eisenstab wickelten und daraus einen falschen Damaststahl schmiedeten. Dies konnten nur die besten Schwertschmiede tun. In der Mitte der Klinge verläuft ein Band aus „farbigen Würmern“. Solche prächtigen Schwerter kosteten ein Vermögen, und nur die Reichsten konnten sie sich leisten

Zu dieser Zeit verbreitete sich der nordische Schwertstil in West- und Mitteleuropa. Ein solches Schwert wird bis heute als „Wikingerschwert“ bezeichnet. Der Griff ist in der Regel durch einen massiven abgerundeten oder pilzförmigen Knauf.

Der pilzförmige Knauf ist meist in mehrere beerenartigen Gebilde unterteilt, die Parierstange ist kurz und dick, manchmal nur leicht zur Klinge hingebogen. Die gerade zweischneidige Klinge mit einer flachen Rille ist relativ breit. Die Griffe der Häuptlingsschwerter waren früher mit schmiedeeisernen Reliefs versehen oder mit Silber und Gold überzogen. Sie waren mit Ornamenten in Form von Bandzöpfen, fantastischen Tieren und Masken geschmückt.

Ein prächtiges Wikingerschwert mit Damastklinge 

Die Bedeutung des Schwertes wird von der Walküre Swawa im isländischen Epos Edda erörtert: „Das Kopf mit dem Ring und Tapferkeit in der Klinge trägt das Schwert des Helden, in der Klinge hat er Schrecken, der Blut Wurm liegt auf dem Blatt der Klinge, die Schlange wickelt sich um den Rücken.“

Die nordische Axt

Neben dem Schwert spielte auch die Axt eine wichtige Rolle. Unter den unfreundlichen Lebensbedingungen des Nordens diente er nicht nur als Waffe, sondern auch als notwendiges Werkzeug zum Fällen von Bäumen, zur Herstellung von Holzstangen und zum Hausbau.

Eine besondere Art von Kriegsaxt erschien um das 9. Jahrhundert. Es handelte sich um eine Waffe mit einer asymmetrischen Klinge, die entweder nach oben oder nach unten verlängert war. Letztere wurde als Bartaxt bekannt und war der Vorläufer der Bardiche. Die reichen oder besonders prominenten Wikinger verwendeten luxuriöse, mit Silberdraht eingelegte Wikingeräxte.

Axt aus Jütland, 10. Jahrhundert

Die Axt war auch eine königliche Waffe - Erik, der Sohn des ersten Königs Norwegens Harald I. Schönhaar, war „Blutaxt“ genannt. Die Axt erscheint auch im Wappen des norwegischen Königreichs auf.

Schutzrüstung

Ein irischer Chronist stellte um 800 n. Chr. erstaunt fest, dass die nordischen Invasoren den einheimischen Kriegern mit ihren glänzenden, reichen und zuverlässigen Rüstungen weit überragen. Kaum überraschend. Zu dieser Zeit waren die Kettenrüstungen wieder in Gebrauch - bereits seit der Antike bekannt aber jetzt verbessert. Sie waren in unterschiedlich langen Röcken mit kurzen Ärmeln geschnitten. Rüstungen des nordischen Typs sind vor allem aus archäologischen Ausgrabungen sowohl in Skandinavien als auch in England bekannt. Die Wikinger trugen auch Lamellenpanzer oder Lamellenrüstungen aus Metall-Lamellen.

Die Helme der Häuptlinge waren ein wahres Kunstwerk. Sie bestanden aus einer halbkreisförmigen Eisenglocke, die reich mit Bronzebändern mit geprägtem geometrischem und figuralem Dekor verziert war. Einige von ihnen hatten Helmbrünnen oder Kettenbrünnen. Das Gesicht wurde durch eine Art Visier geschützt, das an eine Brille erinnerte - daher auch der Name Brillenhelm.

Luxuriöser, mit Ornamenten verzierter Wikingerhelm

Ärmere Krieger trugen einfachere Lederhelme und billigere Rüstungen aus traditionellen Materialien. Ein ziemlich solider Schutz bot dem Krieger eine Rüstung aus Leder, das durch Kochen gehärtet wurde. So finden wir in Europa im Laufe mehrerer Jahrhunderte ein breites Spektrum sowohl einfacher als auch technisch fortgeschrittener Rüstungstypen. In den meisten Fällen waren Rüstungen aber sehr teuer.

Die Bewaffnung der Wikinger wurde durch eine Lanze und ein langes Messer ergänzt. Zu der Verteidigung verwendeten die Wikinger vor allem einen Schild. Schilder waren aus Holz, kreisförmig und mit einem zentralen Schildbuckel verstärkt; die Oberfläche war bemalt.

Wikingerschild mit roten Schlangen 

In den nächsten zwei Artikeln über Wikinger werden wir uns mit den Völkern befassen, mit denen die Wikinger häufig in Kontakt kamen, mit anderen Arten von Waffen, mit der Wikinger Kriegsweise und Kleidung.

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Themen: Wikinger Rüstung

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