Mittelalterliche Schwerter

Schwerter im Frühmittelalter: Ab dem 8. Jahrhundert, dem Beginn der Wikingerzeit, finden sich Klingen mit in Eisen eingelegten Buchstaben. Bekannte Buchstabenreihen sind +ULFBERTH+. oder +INGELRI+. Vermutlich handelt es sich um bekannte Herstellerbezeichnungen. Auch kontemporäre Kopien dieser Schwerter sind im Fundmaterial. Aus dem neben dem Schwert gebräuchlichen Sax entwickelten sich ab dem 8. Jahrhundert einschneidige Hiebschwerter. Diese meist sehr wuchtigen Klingen verschwanden im 9. Jahrhundert jedoch wieder aus dem Fundmaterial.

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Was ist der Unterschied zwischen normaler und geschmiedeter Klinge?
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Der 54SiCr6 Federstahl, aus dem die Schwertklingen bei uns erzeugt werden, haben eine hohe Ermüdungsbeständigkeit. Der mit Chrom und Silizium legierte Stahl hat eine hohe Festigkeit, Härte und Abriebfestigkeit. Im Stahlwerk wird eine Kokille mit…
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Mittelalterliche Schwerter

Schwerter im Hoch- und Spätmittelalter: Die Wikingerschwerter werden wuchtiger und größer. Aus ihnen entwickelt sich das mittelalterliche Ritterschwert. Markierungen werden hier nicht mehr in Eisen eingeschmiedet, sondern mit Kupfer oder Edelmetallen eingelegt. Es handelt sich bei den Markierungen um für den Träger angebrachte Schutzzeichen, Namenszüge und Symbole. Sie kommen allerdings nur bei einer kleinen Zahl der Schwerter vor.

Die Parierstangen hochmittelalterlicher Schwerter sind gerade und oft sehr lang. Es entsteht der Gesamteindruck eines christlichen Kreuzes. Aus den bisher einhändig geführten Schwertern entwickeln sich ab dem Hochmittelalter erst anderthalb-, dann zweihändig geführte, lange Schwerter. Die Klingen werden im Spätmittelalter stärker und spitzer. Es entwickeln sich, bedingt durch die Entwicklungen in der Rüstungstechnik, sogenannte Stech- und Bohrschwerter, auch Panzerstecher genannt. Die Fechtweise mit diesen langen Schwertern ist sehr schön in Talhoffers Fechtbuch überliefert.

Die Breite der Klinge des hochmittelalterlichen Schwerts nimmt etwa bis zwei Drittel der Klingenlänge linear ab, das restliche Drittel läuft zunehmend konvex zu einer (meist) abgerundeten Spitze, so dass sich im Endeffekt eine leicht krumme Schneide ergibt. Diese wiederum erzeugt einen deutlich stärkeren „Zugschnitt“-Effekt als eine völlig gerade Schneide, was sich positiv auf die Hiebeigenschaften des Schwertes auswirkt und trotzdem die Einsatzmöglichkeiten der Waffe im Bereich Stich- und Ringpanzer-Bekämpfung nicht mindert, wie es bei einem reinen Säbel der Fall wäre. Die Hohlkehle steuert die Masseverteilung, wodurch sich Trägheitsmoment und Schwerpunktlage des Schwerts anpassen lassen. Die Parierstange diente nur zum Teil als Handschutz – sie hatte beim Fechten eine wichtige Funktion als Hebel und Griffstütze.