Historische Helme

Historische Helme
Die Helme gehören seit Urzeiten zur militärischen Rüstung. Zuerst wurden sie aus Leder genäht. Später überwogen Helme aus Metall. Verschiedenen Helme entwickelten sich im Laufe der Zeit. Man unterscheidet deshalb verschiedene Typen von Helmen aus unterschiedlichen Epochen.

Antike Helme   

In dem alten Griechenland wurden Helme vor allem aus Bronze geschmiedet. Sie wurden oft mit einer bunten Pferdemähne dekoriert. Es gab verschiedene Typen, aber der bekannteste war vielleicht der Korinthische Helm, der aus Bronze gefertigt wurde. Seine Form „kopierte“ den menschlichen Schädel. Die ältesten Typen aus dem 7. Jahrhundert vor Christus waren sehr einfach und schützten auch den Nacken. Sie hatten am Anfang keine Öffnungen für die Ohre. Die Etrusker übernahmen später diesen Helm und brachten ihn auch in die römische Armee.

Die römischen Soldaten trugen die so genannte Galea, die ursprünglich aus Leder angefertigt wurde. Seine Schirme schützten die Stirn und den Nacken. An den Seiten waren Wagenklappen befestigt. Es gab die Galea für die Infanteristen und auch für die Kavallerie. Auch die Galea wurde mit Helmkamm versehen.

Mittelalterliche Helme

Die Wikinger trugen einfache, runde Helme mit dem Nasenschutz und später auch mit Wagenklappen. Ihre Form entsprach den romanischen Helmen, die doch zugespitzt waren. Die Wikinger sind seit dem 19. Jahrhundert oft im Helm mit zwei Hörnern abgebildet, was der Realität widerspricht. Die Hörner sollten vielleicht ihren kriegerischen Ruhm unterstreichen.

Seit dem 12. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert erfreute sich der zylindrisch geformte Topfhelm einer großen Beliebtheit. Er schützte den ganzen Kopf des Kämpfers und hatte nur ein enges Visier. Sein Gipfel war flach. Die Kämpfer schützten noch ihren Kopf mit einer gepolsterten Bundhaube und mit der Kettenhaube, was sie vor den Schlägen und vor den mit ihnen verbundenen Erschütterungen schützte. Der Topfhelm diente auch als Turnierhelm.

Aus dem Topfhelm entwickelte sich der glockenförmiger Kübelhelm, der seit dem Ende des 13. Jahrhunderts bis zum Ende des 14. Jahrhunderts verwendet wurde. Er entwickelte sich aus dem Topfhelm. Es ging um den größten und zugleich den schwersten Helm. Die Soldaten mussten ihn mit Ketten am Kettenhemd befestigen.  Der Kübelhelm bedeckte das Kinn und den Mund und sein Visier war sehr eng. Deshalb konnten die Kämpfer in diesem Helm nur schlecht atmen und auch ihre Aussicht war begrenzt. Aus diesem Grund trugen ihn die Reiter nur am Anfang der Schlacht. Im späteren Nahkampf mit den Äxten und Schwertern warfen sie den Helm ab. Unter dem Kübelhelm trugen sie noch die Beckenhaube, die ihren Kopf weiterhin schützte.

Die Beckenhaube wurde auch selbständig, ohne Kübelhelm getragen. Sie war vor allem im 14. Jahrhundert getragen. Es gab noch einen speziellen Typ mit aufklappbaren (aufschlächtigem) Visier, der als die Hundsgugel bekannt ist, weil er an die Hundeschnauze erinnert.

Aus dem Eisenhut, einem gewöhnlichen Hut mit der Krempe, den die Kämpfer im 15. Jahrhundert trugen, entwickelte sich die Schaller. Sie wurde gewöhnlich aus einem Stück Stahl geschmiedet. Dieser Helm schützte doch nicht den Hals und das Kinn. Deshalb müssten die Ritter einen Bart tragen: einen spezielle Kinnschutz aus Stahl, der am Brustpanzer befestigt war.   

Während der Turniere im 15. und im frühen 16. Jahrhundert trugen die Ritter einen Stechhelm, der aus dem Kübelhelm hervorging. Die Bezeichnung verrät, dass diesen Typ die Ritter bevorzugten, die auf dem Pferd mit der stumpfen Lanze „kämpften.“ Für den Kampf zu Fuß (auf dem Boden) war dieser geschlossene Helm mit dem engen Visier sehr unbequem. Deshalb entstand ein Turnierhelm mit dem Gittervisier.

Die Helme in der Neuzeit

Im 16. Jahrhundert erschien der Burgunderhelm, der auch als die Bourguignotte bekannt war. Er entwickelte sich aus der Schaller. Dieser Helm war auch mit dem Nackenschirm und mit den Wagenklappen versehen. Sein Kamm schützte den Träger vor den Schlägen der Hiebwaffen. 

Im 16. Jahrhundert wurde wahrscheinlich in Spanien der Morion konstruiert: ein offener Helm ohne Visier, der oft die Wagenklappen hat. Er hat ähnlich als die Bourguignotte den Kamm und ist mit einer engen Krempe gesäumt. Seine Erzeugung kostete nicht viel Geld. Deshalb verbreitete er sich in allen europäischen Armeen. Zuerst verwendeten ihn die Pikenieren. Später fanden die Stadtwachen und Leibgarden an ihm Gefallen. Die Schweizergarde im Vatikan benützt den Morion bis heute.

Im 17. Jahrhundert verbreitete sich in Europa die Zischägge. Es ging um einen offenen Reiterhelm, der auch als Pappenheimer Helm bezeichnet wird ‒ nach dem deutschen Feldherrn Pappenheim. Die Zischägge gehörte untrennbar zur österreichischen Armee. Ihr Nasenschutz, unter dem Augenschirm verborgen, war verstellbar und man konnte es mit der Schraube fixieren. Ihre Wagenklappen waren auch verstellbar. Peppenheimer Helm ersetzte allmählich andere Reiterhelme.

Mit Preußen war die Pickelhaube verbunden, was eigentlich der Helm mit einer Spitze war. Er wurde in der preußischen Armee im Jahr 1843 eingeführt. Es handelte sich um einen Lederhelm mit der Metallverstärkung. Er war mit dem Augen- und Nackenschirm versehen. Die charakteristische Metallspitze lenkte die Schlage seitlich ab. Später verbreitete sich die Pickelhaube in andere Länder und drang auch  in die Polizei und Feuerwehr.

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