Kettenrüstung - perfekter Schutz, aber nur für Ritter und die Reichen

Kettenrüstung - perfekter Schutz, aber nur für Ritter und die Reichen
Kettenrüstungen vereinen die handwerkliche Präzision, die ritterliche Tapferkeit und den Schutz. Erforschen Sie die Geheimnisse der Rüstungsherstellung und entdecken Sie, wie Ringrüstungen zu einem Symbol für Ritterlichkeit und Handwerkskunst wurden.

Was gehört zu einer Kettenrüstung?

Eine Kettenrüstung bestand aus mehreren Teilen, die zusammen den Schutz des Ritters gewährleisteten. Das wichtigste war ein Kettenhemd, das bis zu den Knien reichte und durch Kettenbeinlinge und eine Kettenhaube ergänzt wurde. Das lange Kettenhemd wurde „Hauberk“ genannt und war unten durch einen Schlitz geteilt. Dank dieser Konstruktion konnte der Ritter leicht auf seinem Pferd reiten

Einige Kettenhemden hatten auch eine „Kapuze“, die ihnen einen geheimnisvollen und eleganten Eindruck verlieh. Diese Kombination bot einen soliden Schutz vor Hiebwaffen

Es gab auch ein ärmelloses Kettenhemd, das so genannte „Haubergeon“, das bis zur Mitte des Oberschenkels reichte. Unter dem Haubergeon trugen die Ritter in der Regel einen Gambeson, einen stark gepolsterten, gesteppten Mantel. Das war aber nicht alles. Über dem Kettenhemd trugen die Ritter noch eine ärmellose Stofftunika mit einem Gürtel. Diese Tunika wurde Wappenrock genannt. 

Was den unteren Teil des Körpers betrifft, waren die Hosen ursprünglich nur an der Vorderseite und am Rist mit Metall-Ringen versehen. Mit der Zeit wurde jedoch das gesamte Bein mit Kettengeflecht versehen. Kurze Stoffhosen verdoppelten dann den Schutz der Oberschenkel. Das Gesamtgewicht von Hauberk und Kettenbeinlingen betrug zwischen 12 und 15 Kilogramm - nicht gerade wenig. Allerdings war dieses Gewicht gleichmäßig auf beiden Schultern verteilt. Um zu verhindern, dass das gesamte Gewicht der Rüstung auf den Schultern lastet, wurde das Kettenhemd mit einem starken Ledergürtel um die Taille geschnallt.

Die Herstellung von Kettenrüstung - Handwerkskunst und Geduld

Wissen Sie, wer hinter der Herstellung dieses faszinierenden Stücks Geschichte stand? Handwerker, so genannte Waffenschmiede, die sich auf Kettenrüstungen spezialisiert hatten. Sie gründeten sogar ihre eigene Gilde, um ihren Ruf als Handwerker zu sichern. Die Arbeit dieser Handwerker bestand darin, kleine Eisen-Ringe zu Kettengeflecht zu vernieten. Dazu waren sehr viele Ringe gebraucht. Eine Kettenrüstung bestand aus bis zu 16.000 Ringe. Da die Ringe unterschiedlich groß waren, mussten die Waffenschmiede 600 Meter Draht verarbeiten. 

Die Herstellung der Ringe allein war ein kompliziertes Handwerk. Die Waffenschmiede wickelten den Draht auf einen Stab und schnitten ihn dann vorsichtig mit einem Meißel ab. Das Ergebnis war Ringe mit überlappenden Enden, die dann abgeflacht wurden. Anschließend stanzte der Waffenschmied mit einem Meißel ein Loch in jedem Ring. Die einzelnen Ringe mussten miteinander verknüpft und vernietet werden. Also drückten die Waffenschmiede jeden Ring so, dass die beiden Löcher überlappten, und dann hämmerten sie die Nieten ein. 

Sobald die Ringe vernietet waren, konnte der Waffenschmied mit der nächsten Phase der Rüstungsherstellung beginnen. Ringe in verschiedenen Größen wurden an einem Kleidungsstück aus Stoff oder Leder befestigt. Auch Kettenbrünnen (Helmbrünnen) waren ein fester Bestandteil der Rüstung und schützten vor allem Brust und Hals

Allein aus der Beschreibung des Herstellungsprozesses wird deutlich, dass die Produktion von Kettenrüstungen anspruchsvoll und zeitaufwändig war. Es wird sogar geschätzt, dass der Waffenschmied bis zu einem Jahr brauchte, um eine komplette Kettenrüstung herzustellen. Eine solche Rüstung war alles andere als billig. Nur reiche Feudalherren und ihr Gefolge konnten sie sich leisten.

Kettenrüstungen bei Turnieren und Schlachten

Ritter trugen Kettenrüstungen bei Turnieren sowie auch in Schlachten. Kettenhemden boten nicht nur Schutz, sondern ermöglichten den Rittern auch eine relativ gute Beweglichkeit

Bei Turnieren traten die Ritter in verschiedenen Wettbewerben gegeneinander an und übten ihre Fähigkeiten mit Schwert und Speer. Ein Kettenhemd ermöglichte ihnen schnelle Bewegungen und schützte ihren Körper vor Verletzungen. Ob es sich um einen Pfeilschuss, einen Schwertstreich oder einen Speerstoß handelte, die Eisen-Ringe bildeten eine solide Barriere, die die Energie des Schlags zerstreuten und die Verletzungen minimieren konnten. 

Auf dem Schlachtfeld war die Rüstung ein unschätzbarer Verbündeter. Was konnte ein Pfeil gegen ein Kettenhemd ausrichten? Kettenhemden konnten sogar gegen Feuerwaffen und direkte Schlagen schützen.

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Kettenrüstungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte und der ritterlichen Tradition. Er ist ein Symbol für Tapferkeit, Mut und Schutz. Ohne sie wäre das Leben eines Ritters unmöglich. Ob bei Turnieren, bei denen die Ritter Ruhm und Ehre errangen, oder in gefährlichen Schlachten, Kettenrüstungen waren ein zuverlässiges Stück der Ausrüstung. Die Rüstung gab dem Träger ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit. 

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